Solitudelauf 3.4.2011

Gastbeitrag von R. H.:

Herrlich sommerlich war das Wetter im April 2007, 25 Grad, alle erwarteten schon eine Wiederholung des Supersommers von 2006 (die dann doch nicht kam), als ich zu meinem ersten Solitude-Halbmarathon startete. Es wurde mit 2:09 mein bisher flottester, weil ich damals für meine Verhältnisse schlank und gut in Form war.

Heute bin ich lahmer und fetter und laufe auf der Solitude nur noch die 10-km-Strecke, aber wieder war das Wetter so wunderbar wie 2007: Warm, sonnig, die Knospen sprießen, der Wald ergrünt …

Morgens um fünf war ich aus einem wirren Traum aufgeschreckt: In einer Stadt wollte ich mich für einen Marathon anmelden, aber die Anmeldefrist würde in wenigen Minuten ablaufen, ich hetzte mich ab und fand den Weg nicht … und S. war auch irgendwie mit dabei, aber schon längst angemeldet. (Dabei war er es gewesen, der am Vorabend – vor dem Traum – telefonisch befürchtet hatte zu verschlafen …)

Um halb sieben stand ich auf, als der über und über rote Osthimmel kurz vor dem Sonnenaufgang stand. Rein in die Klamotten, ab nach Tübingen und bei S. klingeln, der tatsächlich fast verschlafen hätte …

Weiter im Auto über die vierspurige B 27 und die A 8 nach Leonberg. Rauf auf den Berg und wieder runter nach Gerlingen. »Panoramastraße« – Nomen est omen. Parken nahe der Stadthalle. Rein in die Halle, anmelden, umziehen, Käffchen trinken, belegte Brote essen.

Ein Bus brachte uns zum Start auf den Berg. Ruhiger war es als 2007, keine Lautsprecherdurchsagen, nichts. Auf einmal knallte der Startschuß für die Halbmarathonis und zehn Minuten später für uns.

Durch diese hohle Gasse müssen sie gleich kommen, die Läufer – über den Schloßhof der Solitude nämlich. Auf diesem Foto von 2007 strahlt die Sonne so wie über unserem Lauf von 2011. Rechts das Schloß, links die »Kavaliershäuser«, d. h. die Dienstwohnungen der obersten Beamten, teilweise verdeckt

Die meisten zogen an uns vorbei, als es leicht bergauf zur Solitude ging. Rüber über den Schloßhof, Rechtsschwenk nach Süden, rüber über die vierspurige Straße Leonberg-Stuttgart und dann im Wald nach links, während die Halbmarathonis geradeaus gelaufen waren. 2007 hatte ich nach 11 Minuten die Zwei-Kilometer-Marke passiert, diesmal nach 14 Minuten. Häufig ging es leicht bergauf – für S. leicht, für mich schwer. An meinen gepreßt klingenden Antworten habe er das gemerkt und sich gefragt, ob ich wohl durchhalten würde, so S. später.

An Stößen gefällter Bäume hingen Zettel »Ohne Wald keine Zeitung« oder so ähnlich. Falls das die Reklame eines neuen Laufsponsors sein sollte (schließlich sponsert die Stuttgarter Zeitung auch den Stuttgarter Halbmarathon), dann wirkte sie bei mir eher kontraproduktiv: Schade um die schönen Bäume, dachte ich, während ich weiterkeuchte.

Nach vier Kilometern und 28 Minuten trennte sich S. von mir und keuchte langsam, aber sicher davon, war nach einigen Minuten außer Sicht (die auf dieser kurvigen Strecke meist nicht allzu weit reicht).

Bei Kilometer 5 unter der vierspurigen Straße durch nach Norden, eine Trinkstelle, und dann ging es rasend bergab durch den knospenden Frühlingswald, der noch kahl genug war für herrliche Ausblicke nach Norden ins Unterland …

Auf der Bergabstrecke kam ich als Molliger gut in Fahrt. »Sie sind aber auch immer wieder da!« rief mir eine etwas verärgert hinterher, als ich sie zum zigten Mal überholte – und schließlich war sie doch ein, zwei Minuten vor mir im Ziel; in der Ebene war sie schneller. S. berichtete später, eine vor ihm habe sich heftig gegen das Überholtwerden gesträubt, habe sich dann aber doch geschlagen geben müssen.

In flottem Lauf bergab an den Waldrand – und statt in die Wiesen wieder in scharfem Winkel hinein in den Wald und keuchend 30 Höhenmeter hinauf. Und dann wieder in flottem Lauf bergab …

Endlich rein in die Wiesen. Der Ortsrand von Gerlingen rückte näher. Als ich kurz vor Kilometer 9 war, lief S. durchs Ziel. Die schnellsten Halbmarathonis zogen an mir vorbei, lauter hagere, lang- und dünnbeinige Läufertypen, einer davon – Nr. 3 – keuchend sonderbare Laute ausstoßend.

Ich lief langsam, Kraft sparend für die herrliche Zielgerade, auf der es bergab geht und man noch einmal richtig Gas geben kann. S. stand am Rand und skandierte meinen Namen, sorgte dafür, daß später noch der Lautsprechermann mich als den bezeichnete, der »den Vogel abgeschossen hat mit seinem Hut« (meinem Panama nämlich). Zeitungsmann ist eben Zeitungsmann, der versteht was von PR 🙂

Noch ein paar Minuten, und die ersten Halbmarathonis werden ins Ziel laufen. Die schnellen Zehnkilometerläufer – die mit Zeiten unter 50 Minuten – sind schon da, die starten ja zehn Minuten nach den Halbmarathonis

Anschließend saßen wir beim Weizen in einem Straßencafé an der Zielgeraden, direkt vor meinem geparkten Auto, und jubelten den Läufern zu, die nach uns kamen. Herrlicher kann ein schöner Frühlingssonntag nicht ausklingen.

(Zeit S.: ca. 1:04, Zeit ich, R. H.: ca. 1:11; die Bilder kaufte ich 2007 an, um sie irgendwann einmal in einem Buch zu verwenden – oder jetzt wenigstens im Blog ;-))

Revolutionär und Reisender: Albert Dulk

Die Sphinx und die Cheopspyramide 1858

… und dann floh er bis zu den Pyramiden und noch weiter, statt wie andere nach England oder in die Schweiz. Wer? Albert Dulk. Einer der deutschen Revolutionäre von 1848. 1819 kam er in Königsberg zur Welt; seine Mutter entstammte der Verlegerfamilie Hartung. »Sie wollte eigentlich Alberts Onkel heiraten, nur war dieser in der Völkerschlacht von Leipzig gefallen. Weil sie aber nur einen Dulk und sonst gar keinen haben wollte, ging sie zu dessen Bruder Friedrich, der im Krankenbett mit dem Tode rang, und machte ihm einen Heiratsantrag. Worauf Friedrich befand, es habe noch Zeit mit dem Sterben, mit Emilie fünf Kinder zeugte und als Chemieprofessor fortan in Königsberg eine Apotheke betrieb«, beginnt Ulrich Stolte das Leben des »Indiana Jones« von Esslingen in der Stuttgarter Zeitung zu erzählen: Zwei Meter groß, durchtrainiert, »ein härterer Kerl (…) als der Leinwand-Indy, ein größerer Gelehrter und ein erfolgreicherer Frauenheld: Dulk gründete 1858 in Stuttgart mit seinen drei Frauen und sechs Kindern die erste Kommune Deutschlands, er entwarf 1850 ein wasserstoffgefülltes Luftschiff, er erfand das Freeclimbing, er durchschwamm als Erster den Bodensee an seiner breitesten Stelle, und er wäre der erste deutsche Rucksacktourist in Ägypten gewesen, wenn er nur einen Rucksack gehabt hätte statt einer simplen schwarzen Kiste.«

Während seines Militärdienst in Breslau und seines Chemiestudiums in Leipzig hatte er Kontakte zu Hoffmann von Fallersleben, dem Dichter des »Lieds der Deutschen«, und dem Berliner Kreis um Max Stirner, den »Philosophen des Egoismus«.

Nach einer gemeinsam mit Robert Blum, dem später in Wien Erschossenen, verfaßten und gehaltenen flammenden Gedenkrede auf die Toten der Leipziger Unruhen mußte er Ende 1845 untertauchen, wobei ihm seine Freundin half, die Bankierstochter Pauline »Ini« Butter.

Albert Friedrich Benno Dulk

1848/49 beteiligte sich der knapp Dreißigjährige aktiv in Königsberg an der demokratischen Revolution – bis sie gescheitert war und Dulk fliehen mußte. Die meisten flohen in die Schweiz, nach England oder Frankreich, Carl Schurz verschlug es in die USA, und Albert Dulk plante, in Ägypten als Französischlehrer zu arbeiten. Das nominell noch unter osmanischer Herrschaft stehende, aber halbautonome Land begann sich zu modernisieren; zugleich wuchs der Einfluß der aufstrebenden Kolonialmächte England und Frankreich. »Er verließ 1849 seine mit dem zweiten Kind schwangere Königsberger Frau Hannchen Dulk. In Italien besuchter er noch einmal Ini, die [nach der Pleite der väterlichen Bank] Gouvernante in Triest geworden war, und stand ihr bei der Geburt seines unehelichen dritten Sohnes bei.«

Französischlehrer konnte er nicht werden, denn kaum in Alexandria angekommen, verdarb er es sich auch schon mit der dort lebenden europäischen Hautevolee. Dafür begann er im Land umherzureisen: »Neun Stunden nördlich des Katharinenklosters [auf der Halbinsel Sinai] ist eine öde sonnendurchglühte Felswüste. […] Richtung Osten thront, wie der Sitz der Götter, ein großer Granitblock, in der Höhle darunter wohnt Albert Dulk, schlägt sich mit Skorpionen und Schlangen herum. Und wenn ihm die dauernden Besuche der Beduinen und die Schikanen der türkischen Behörden Zeit lassen, dann schreibt er [Briefe, Tagebücher und seine erste moralphilosophische Schrift.] Eines Tages, als es ihm langweilig ist, turnt er wieder in den Felsen herum und erfindet das Freeclimbing. Er nennt es ›spazieren klettern‹.«

Ein einheimischer Führer nutzte einen nächtlichen Badespaziergang Dulks, um sich mit dessen Habe davon zu machen und ihn dem Verdursten preiszugeben – doch Dulk holte ihn und seine Kamele zu Fuß ein – und behielt ihn sogar als Führer, wenn auch deutlich mißtrauischer als zuvor.

»Der Tempel von Karnak beeindruckt den 30-jährigen Dulk schwer: Die hohen Säulen sind ihm ›ein Wald von aufgerichteten männlichen Ruten‹, die das Allerheiligste einschließen. (…) Er (…) turnt (…) auf das Dach des Tempels von Dendera, im Pyramidenfeld von Daschur dringt Dulk in die Grabkammern ein, Ströme von Fledermäusen kommen ihm entgegen, er zwängt sich durch die Spalten, gelangt in eine große Kammer (…)(,) schreit Worte und Verse gegen die Steine, die er später als Epos niederschreibt.«

»Seinen perlenbestickten Tagebüchern in der schwarzen Kiste hat er auch jenen Abend mit der berühmtesten Hure Mittelägyptens anvertraut, Kuchuk Hanem, eine Damaszener Christin. Sie hat etlichen Orientreisenden den Kopf verdreht, aber es ist Dulk, der nun ihr den Kopf verdreht. Nachdem er ihren Nackttanz und noch mehr genossen hat, will die Christin mit ihm nach Kairo und Assuan fliehen. Dulk jedoch hat anderes zu tun und reist ab.
Drei Tage später, am 3. März 1850, ist ein schmächtiger Franzose bei Kuchuk Hanem. Gustave Flaubert nimmt ebenfalls ihre Liebesdienste in Anspruch und beschreibt ausführlich ihre anatomischen Vorzüge: ›Ihre Möse berührte mich mit Samtpolstern‹, vertraut er seinem Tagebuch an. Bis heute wäre diese Stelle aus Flauberts Tagebuch unentdeckt geblieben, wenn nicht Ilse Walther-Dulk eine Kopie seiner Tagebücher aus Paris angefordert hätte und auch das übersetzte, was schamhaftere Forscher bisher weggelassen haben.«

»In Karnak trifft er am 6. März 1850 einen Lord Stanhope, vermutlich Philip Henry Stanhope, dessen Familienname zu der Zeit eine gewisse Berühmtheit aufweist, denn seine Tante war die legendäre Queen of the East, Lady Hester Stanhope, die im Libanon ein altes Christenkloster wiederaufgebaut hatte und dort Anführerin der Räuberbanden geworden war: Sie lebte allein mit 24 Katzen – für jedes Tierkreiszeichen zwei – und starb mittellos, die nackte Leiche wurde verlassen in einem Zimmer voller Unrat gefunden. Bis zur letzten Stunde bot die Lady der auch schon damals nicht zimperlichen englischen Skandalpresse reichlich Futter.«

Bis nach Abu Simbel und zum nördlichsten Nilkatarakt drang er vor, zur Insel Elephantine, an der heutigen ägyptisch-sudanesischen Grenze, am heutigen Assuan-Staudamm.

Das Leben in Ägypten war billig, aber Geld verdient hatte Dulk dort nicht, und zu Hause warteten zwei Frauen und drei Kinder auf ihn – also wieder zurück nach Europa.

Mit drei Frauen und mehreren Kindern lebte er zunächst in einem Haus bei Vevey am Genfer See, seit 1858, der wachsenden Finanznot folgend, im billigeren Stuttgart: »Im Bohnenviertel gründet die Familie die erste Kommune Deutschlands. Eine Frau kümmert sich eine Woche um die Kinder und den Haushalt, die beiden anderen Frauen dürfen schreiben, danach wird abgewechselt. Nach außen herrscht in dem polygamen Haushalt in der Rosenstraße eitel Sonnenschein, aber nach innen hin, wie die Briefe belegen, die Ilse Walther-Dulk gesammelt hat, sind die Frauen eifersüchtig. Dennoch macht die Triade Eindruck: ›Dulk konnte diese dreifache Ehe in Stuttgart ganz öffentlich und unangefochten durchführen, denn es wohnte damals in dem kleinen Schwabenland die weitherzigste Romantik Tür an Tür mit dem beschränktesten Spießertum‹, schrieb die Schriftstellerin Isolde Kurz.« Der Braunschweiger Schriftsteller Wilhelm Raabe machte Dulk zum Helden seines Schlüsselromans »Abu Telfan oder die Heimkehr vom Mondgebirge«.

Die Kommune scheiterte, Dulk zog 1871 nach Untertürkheim, verlor beim Börsenkrach 1873 sein letztes Geld. Für die Behörden hatte er nie aufgehört, ein Ärgernis zu bleiben. »In den Sommermonaten lebt Dulk in einem alten Waldarbeiterhaus in Esslingen, das heute Dulkhäusle genannt wird, um zu schreiben.«

1884 raffte ihn 62jährig ein Schlaganfall auf offener Straße dahin. »Im Alter von 85 Jahren vermachte Ilse Walther-Dulk den schwarzen Kasten, die Tabakspfeife und die Erinnerungen an die berühmteste Hure Ägyptens dem Literaturarchiv in Marbach, ebenso die Briefe mit dem Entwurf des Flugapparates, den Albert Dulk en passant erfunden hatte.«

Das Dulkhäusle in Esslingen
(Artikel: R. H. für U. Stolte; Bilder: Wikipedia)

Hotel Fast – fast vergessen …

(Gastbeitrag von R. H.:)

… aber nur fast. Erbaut wurde es 1891 als »Hotel Howard« von dem 20 Jahre zuvor aus Schwaben nach Jaffa ausgewanderten Architekten, Templer und Kartografen Theodor Sandel. 1907 wurde es von Abraham Fast gemietet (dem sein »Hotel Lloyd« zu klein geworden war) und in »Hotel Fast« umbenannt. 1911 wurde Waldemar Fast geboren, Abrahams Enkel. 1918-20 waren die Fasts (wie alle schwäbischen Templer) von den Briten in Ägypten interniert. Über Baiersbronn im Schwarzwald ging es bald zurück nach Jerusalem. Als Waldemar Fast, Chef des mit dem Hotel zusammenarbeitenden Reisebüros, in den 30er Jahren die wachsende Bedeutung des Luftverkehrs spürte, konnte einer der befreundeten schwäbischen Templer mit einem Stoppelfeld als Landefeld dienen – dem heutigen Ben-Gurion-Flughafen.
Doch über dem Wirken der schwäbischen Templer in Palästina stand kein guter Stern. Viele ließen sich mit den Nazis ein – auch Waldemar Fast. Zwar hatte er noch 1938 beim Ausfliegen jüdischen Goldes aus Amsterdam nach Jerusalem geholfen, während seine Onkel bereits das deutsche Generalkonsulat im Hotel beherbergten, aber dann erlag auch er der Versuchung, Nazi zu werden. Als 1942 die Deutschen auf Kairo und Jerusalem zumarschierten und der antisemitische Großmufti von Jerusalem bereits frohlockte, internierten die Briten wieder einmal die feindlichen Deutschen und deportierten sie nach Australien.
Waldemar Fast konnte sich rechtzeitig in die neutrale Türkei absetzen und wurde Attaché an der deutschen Botschaft in Ankara. Mit einem Kollegen zusammen bestach er den albanischen Diener des britischen Botschafters und erfuhr dadurch den Tag der Landung der Alliierten in der Normandie – aber Außenminister Ribbentrop wollte es nicht glauben. Bezahlt wurde der Spion mit 300.000 falschen, zur Destabilisierung der britischen Wirtschaft gedachten Pfund, gedruckt in deutschen KZs. Die Geld druckenden Häftlinge hatten die Pfundnoten nach Art englischer Buchmacher mit Nadeln durchstochen, als Stelle dafür allerdings ausgerechnet das aufgedruckte britische Wappen benutzt, was ein wahrer britischer Patriot nie tun würde – ein raffinierter versteckter Hinweis darauf, daß die Noten gefälscht waren … (Nähere Einzelheiten zu diesem Spionagefall in dem Hollywoodthriller »Der Fall Cicero«.)
Soldatenlager, 1948 zwischen den Fronten und zerstört, Flüchtlingslager – das weitere Schicksal des Hotelgebäudes war traurig. 1975 wurde das Gebäude abgerissen, dessen Geschichte Ulrich Stolte in langer mühe- und liebevoller Recherche ausgrub und in einem ganzseitigen Artikel in der Stuttgarter Zeitung präsentierte, der leider nicht online zu sein scheint.
Der interessierte Leser findet allerdings auch in der Wikipedia ein wenig Auskunft über das Hotel Fast: Immer schön von rechts nach links lesen, und der Rollbalken ist an der linken Seite!
Waldemar Fast betrieb nach dem Krieg in Hamburg ein Reiseunternehmen, ging 1983 mit zwei Millionen Mark Schulden pleite und starb 1991. Seine Tochter Kirsten, 1943 in Ankara geboren, war 1972 Hosteß bei den Olympischen Spielen in München, Kollegin von Silvia Sommerlath, die sich dort den schwedischen Kronprinzen angelte. Nach dem Attentat auf die israelische Olympiamannschaft betreute sie Jerusalems Bürgermeister Teddy Kollek, der die Familie anschließend nach Jerusalem einlud …

Hotel Fast am 2. Juli 1943. Das Bild wird heute von der US-Kongreßbibliothek verwahrt; hier findet man es in voller Pracht.

Des Pudels C.E.R.N. – als Sonderkorrespondent beim Schweizer Schwarzen Loch

Gastbeitrag von hjfux vom 30.3.10, übernommen aus dem Unser-Huhn-Blog, nachbearbeitet von r.h.

Der Stammtisch Unser Huhn ist mit dem C.E.R.N. in einer kritischen Hassliebe verbunden. Zum einen warnt unser Otto (Rössler) die Welt vor den eventuell tödlichen Folgen, wenn im C.E.R.N. bei den hochenergetischen Kollisionen eventuell schwarze Löcher entstehen und die theoretische Hoffnung, dass sie sich wieder auflösen (Hawking), peinlicherweise falsch wäre. Auf der anderen Seite haben wir Journalisten unter uns, die furchtlos von ihrer eigenen Hinrichtung berichten würden, bis ihnen die Stimme bricht. Und dieser (Ulrich Stolte) ist heute zum wissenschaftlichen Knall hingefahren, um mit den eigenen Sinnen zu erleben, wie die erste 7 TeV-Kollision abläuft. Von der Front erreichte uns seine Email: „Hi Hajo! Sie haben es geschafft, heute mittag 13 Uhr, 7 Tera-e-volt, Der Antichrist kommt!!!!!! und ich war dabei. fantastisch, nicht????“. Der S.U.H. hört da schon heraus: „Hi Hajo! Die Titanic hat es geschafft, eben Kontakt mit einem Eisberg, der Unsinkbarkeitstest läuft!!!! und ich war dabei, fantastisch, nicht???“ – oder doch anders?

Weltuntergang oder nicht Weltuntergang – das ist hier die Frage …
(Linearbeschleuniger beim C.E.R.N.; Bildquelle: Wikipedia)